Bucky - der neue vierbeinige Kollege

Wuff! Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Buck, alias Bucky, alias Buckminster, alias Schnüffelo, alias... Wie Sie merken, habe ich ganz viele Namen. Ich bin drei Jahre alt und man bezeichnet mich als Golden-Retriever-Mischling. Deswegen bin ich auch nicht so groß, wie normale Vertreter meiner Rasse. Dafür bin ich aber mindestens genauso lieb, gehorsam, sanft und arbeitswillig. Ich bin übrigens der Neue in der Stadtbibliothek Straubing. Und ich freue mich schon sehr auf meine Aufgaben!

Lesehund

Das ist zum einen meine Aufgabe als Lesehund. Schlafen, gestreichelt werden und vor allem... vorgelesen bekommen! Genau, richtig gelesen. Meine Aufgabe ist es, Kindern dabei zu helfen, ihre (Vor-)Lesefähigkeiten zu trainieren. Dabei besuchen mich Kinder, die sich mit dem (Vor-)Lesen schwer tun in der Bibliothek und lesen mir ca. 15-20 Minuten vor. Danach spielen wir noch zusammen, üben verschiedene Tricks oder die Kinder verstecken etwas und ich darf es suchen. Darauf freue ich mich immer am meisten. Und natürlich auch auf die vielen Leckerlies, die ich von ihnen bekomme.  

Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum ein Hund Kindern mit Leseschwächen helfen kann? Ich verrate es Ihnen: weil es Spaß macht, mir vorzulesen. Hunde hören nur zu und kritisieren nicht. Studien beweisen, dass das Streicheln von Hunden das Kuschelhormon Oxytocin ausschüttet, was ein positives Empfinden auslöst. Dies führt wiederum dazu, dass das Lesen positiv verknüpft wird und Ängste und Hemmungen abgebaut werden, die durch Misserfolge beim Vorlesen in der Schule entstehen. Das hilft dem Kind, den Lesefluss nicht zu unterbrechen, sobald Schwierigkeiten auftauchen. Somit helfen Lesehunde Kindern dabei, bessere Noten in der Schule zu erhalten, die Freude am Bücher lesen zu entdecken, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern, die Angst vorm Vorlesen zu verlieren und selbstsicherer im Umgang mit Hunden, aber auch mit den Mitmenschen zu werden.

Wenn Sie also das hier lesen und ein Kind mit Leseproblemen kennen, sprechen Sie gerne die Lehrkraft des Kindes darauf an. Die Lehrkraft kann dann einen Platz im Lesehundprogramm für das Kind reservieren.

Schulbesuchshund

Meine zweite Aufgabe ist es, mit meinem Frauchen zusammen Schulklassen zu besuchen. Leider kommt es ja immer noch zu gefährlichen Situationen und auch unliebsamen Vorfällen zwischen Kindern und Hunden. Hier komme ich ins Spiel. Mein Frauchen und ich möchten Kinder über das Verhalten mit Hunden aufklären und zur Verhütung von schlimmen Vorfällen beitragen. Außerdem vermittle ich den Kindern Freude und Sicherheit im Umgang mit Hunden. Kinder können so im direkten Kontakt Grundsätzliches über Hunde lernen und erfahren, mich und meine Artgenossen zu respektieren und mit uns artgerecht umzugehen. In Gesprächen und Rollenspielen üben wir, wie sie sich einem fremden oder auch einem bekannten Hund gegenüber verhalten sollen. Vor allem Kinder, die keine Haustiere haben oder halten dürfen, profitieren davon.

Auch Kinder, die Angst vor Hunden haben, lernen ihr Selbstbewusstsein gegenüber Hunden zu stärken. All das geschieht freiwillig und unter Aufsicht der Lehrkraft und Anleitung von meinem Frauchen. Die Kinder werden zu nichts gezwungen und entscheiden allein, wie weit sie gehen wollen und was sie sich zutrauen.

Meine beiden Arbeitsbereiche sind übrigens kostenlos für Schulen und Lehrkräfte bei der Stadtbibliothek zu buchen. Und damit auch alles abgesichert ist, habe ich zusammen mit meinem Frauchen den Hundeführerschein gemacht und an Seminaren zum Thema Therapiehund, Schulbesuchshund und Lesehund teilgenommen. Außerdem habe ich einen Eignungs- und Situationstest vom Verein „Therapiehunde Deutschland e.V.“ erfolgreich bestanden, der Voraussetzung dafür ist, dass ich als Therapiehund eingesetzt werden kann. Ich bin außerdem gesund und werde regelmäßig geimpft und entwurmt. Versichert bin ich auch. Also kann ja nichts mehr schief gehen oder? 

Bis bald in der Bibliothek oder in der Schule! 

Bucky 🐾

Bild: Maximiliana Kerscher (SR Tagblatt)